Die Taskforce von swiss unihockey hat unter Berücksichtigung von Expertenmeinungen sowie verschiedenen Szenarien und nach Auswertung der Umfrage bei der Unihockey-Community, gestern Montagabend entschieden, die Meisterschaft in allen Ligen mit Ausnahme der NLA Männer und Frauen abzubrechen. «Der Wunsch nach Planungssicherheit ist bei vielen Vereinen gross. Aufgrund der momentanen Situation und der Prognosen, kamen wir zum Entscheid, die Saison schweren Herzens abzubrechen», sagt Daniel Bareiss, Zentralpräsident von swiss unihockey. Die Taskforce sprach sich ebenfalls gegen eine Saisonverlängerung aus, weil diese nicht ohne einen verzögerten Start der neuen Meisterschaft 2021/22 möglich gewesen wäre und grosse organisatorische Schwierigkeiten mit sich gebracht hätte.
Letzten Mittwoch gab der Bundesrat bekannt, dass die geltenden Einschränkungen im Breitensport bis Ende Februar 2021 verlängert werden. Mit Ausnahme von Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren dürfen weiterhin nur Einzeltrainings oder Techniktrainings ohne Körperkontakt in Gruppen mit maximal fünf Personen absolviert werden. Sportanlagen bleiben geschlossen, Wettkämpfe sind keine erlaubt. swiss unihockey steht in engem Austausch mit den politischen Gremien. Gemäss ihren Rückmeldungen sind schnelle Lockerungen im Amateurbereich von Kontaktsportarten nicht zu erwarten. Die Taskforce schätzt daher die Wahrscheinlichkeit als sehr gering ein, dass vor April wieder Indoor-Sport ausgeübt werden kann.
Vor dem letzten Bundesrats-Entscheid führte swiss unihockey Anfang Januar bei den Vereinen und der Unihockey-Community eine Umfrage durch. Diese zeigte auf, dass sich rund die Hälfte für eine Fortführung der Meisterschaft (die seit dem 23. Oktober 2020 unterbrochen ist) aussprach. Die andere Hälfte war gegen eine Fortführung. Falls aber die neue Saison 2021/22 nicht wie gewohnt starten kann, war eine klare Mehrheit für einen Abbruch der Meisterschaft.
Die Verlängerung der Massnahmen des Bundesrates machen es unmöglich, die Saison wie üblich zu beenden und dann die neue wie geplant zu starten.
Alternative Spielformen als Ersatz zur offiziellen Meisterschaft
«Wir wollen den Unihockeyspielerinnen und -spielern aber Perspektiven bieten und verhindern, dass sie ihrer Sportart nicht mehr nachgehen können und mit dem Trainieren aufhören», erläutert Bareiss. Darum wird swiss unihockey alternative Spielformen erarbeiten, welche ermöglichen, dass wieder Unihockey gespielt werden kann, sobald die Behörden grünes Licht geben. Der Verband wird als Ersatz zur offiziellen Meisterschaft Gefässe schaffen, die mehr Flexibilität bieten und die etappenweise auf kantonale Öffnungen Rücksicht nehmen können. Die Spielerinnen und Spieler sollen sich, sobald es möglich und erlaubt ist, wieder auf dem Spielfeld mit ihren Gegnern messen können. So lohnt es sich, weiterhin im erlaubten Rahmen zu trainieren, um dann für diese neue Art von Wettkämpfen bereit zu sein.
Vom Meisterschaftsabbruch nicht betroffen ist die NLA Frauen und Männer, die von den Behörden als semiprofessionell eingestuft werden und deshalb normal trainieren und Wettkämpfe bestreiten dürfen. Dort wurde die Meisterschaft Anfang Jahr unter strengen Schutzmassnahmen wieder aufgenommen.
Keine Auf- und Absteiger
Weil bis zum Saisonabbruch nicht viele Spiele absolviert werden konnten, können die Auf- und Absteiger der Saison 2020/21 nicht auf sportlichem Weg ermittelt werden. Es gibt deshalb in keiner Liga einen sportlichen Auf- oder Absteiger.
Über eine allfällige Strukturanpassung in der NLA und NLB diskutiert die Nationalliga am 26. Januar. Anschliessend fällt die Taskforce auf Antrag der Nationalliga einen endgültigen Entscheid.
Vielen Dank für die Kenntnisnahme.
Sportliche Grüsse
Daniel Bareiss, Zentralpräsident
Michael Zoss, Geschäftsführer