Was für eine Leistung der Herren 2 der Jona-Uznach Flames gegen die Zürich Oberland Pumas. Mit einem 7:5 Sieg konnte sich die auf elf Nasen gedrosselte Mannschaft erstmals für Niederlagen im Aufstiegsturnier und der Hinrunde revanchieren. Doch nun von vorne…
Der ungewohnte Parkettboden war nicht das einzige Problem, worauf die elf übrig gebliebenen Mannen in Wetzikon stiessen. Ohne eigene Bälle war es sichtlich schwierig sich Liga entsprechend aufzuwärmen. Grosszügigerweise überliess der Gegner einen Teil ihrer weissen Spielgeräte, sodass die Flames ihren Torhüter Helbling einwärmen konnten. Mit dem Wissen um das Schlussresultat stellt sich retrospektiv die Frage, ob dies ein kluger Entscheid der Oberländer war.
Darauf bedacht eine Siegesserie auszubauen, starteten die Herren aus dem Bezirk See und Gaster, mit sonnig gebräuntem Rückkehrer Bernet, in die Partie. Die Strategie war darauf ausgelegt, dem Gegner das Spiel weitgehend zu überlassen und durch effizientes Umschaltspiel zu bestechen. Als technisch affiner Spieler bereitete Nietlisbach sauber für den allein vor dem Tor stehenden Wolfisberg vor, der die Kugel auf eigenen Abpraller zur 1:0-Führung verwertete. Dies passte den Pumas so gar nicht und sie reagierten in der Form eines «Buebetriklis» zum Ausgleich. Helbling konnte der Aktion aufgrund des ungewohnten Holzbodens nicht wie gewohnt begegnen, es bleibt ihm nichts vorzuwerfen. Auch beim folgenden 1:2 war er ohne Abwehrchance. In der Folge beruhigte sich das Spielgeschehen und die Strategie der Flames schien aufzugehen. Bei einer gegnerischen Auslösung durch einen Point stellten die elf vom Obersee ihre eigene Hälfte konsequent zu, sodass dem Spieler nur ein weiter Ball vors Tor übrigblieb, den jeweils Lang oder La Monica abfangen konnten. Zur ersten Drittelspause war zu konstatieren, dass man dem Ausgleich näher war als die Pumas dem Führungsausbau.
Bereits wenige Sekunden nach Drittelsauftakt versenkte Gisler Y. den Ball im gegnerischen Tor. Es war die logische Konsequenz von zahlreichen persönlich herausgespielten Chancen. Eben dieser Giesler hat nun Blut geleckt und doppelte auf Pass von Stadler sogleich nach. Die Linie um die genannten Akteure kam nun wie eine vom Berg donnernde Lawine angerannt und vollendete ihren Lauf durch einen von Meier abgelenkten Schuss zum 4:2. Von Euphorie geblendet kassierten die Joner das dritte Gegentor durch einen Konter. Es schien als stünden die Herren in einem Sekundenschlaf und liessen das Spielgeschehen an sich vorbeiziehen. So geschah es, dass man trotz Bullyfehler der Pumas, den Ball auf die Schaufel des Gegners spielte
und sie fast schon um den Ausgleichstreffer bat, was diese dankend annahmen. Es kam aber noch dicker; das auf die Strafe von Meier folgende Powerplay, konnte von den Pumas nicht in zählbares verwandelt werden. Im Gegenteil sogar, waren es die Flames, die in Unterzahl beinahe erneut in Führung gingen. Vier beide war das Resultat zur zweiten Drittelspause.
Gewillt diese Partie für sich zu entscheiden, stellten sich die elf Flameser für die letzten 20 Minuten aufs Feld. Dieser Wille manifestierte sich in der Person von Gisler Y, der sich an der linken Seite durchtankte und zum Hattrick einschob. Sie glauben, dies wäre das Highlight der Partie gewesen, doch für das Ereignis des Tages war Don Raphael Weber zuständig. Nach einem Querpass von Nietlisbach stand dieser alleine vor dem gegnerischen Torhüter und zauberte mit seinem Zorro Move, sodass die ganze Halle verstummte.
Doch auf großartige Momente folgen leider auch unschöne Geschichten. Es war schmerzhaft mitanzusehen, wie ein Spieler der Pumas Gisler J., ohne Rücksicht auf seine Gesundheit, in die Spielerbank der gegnerischen Mannschaft dreschte. Sein Gesundheitszustand ist weiterhin unbekannt; der Verein geht von einem Rippenbruch und einem vorzeitigen Saisonende des Verteidigers aus. Die anschliessende Überzahl konnte nicht ausgenutzt werden. Dennoch spielten die Gelben weiterhin nach vorne. Die Zürcher Oberländer hatten nun hartes Brot zu kauen. Auch ein Timeout vermochte die defensive Mauer im chinesischen Stil nicht zu durchbrechen. Stattdessen versuchte der teamintern «Lopez» genannte Stadler, seinem Spitznamen mit einem Lupfer über den Torhüter gerecht zu werden. Als dieses Manöver scheiterte, schob er die Kugel im nächsten Spielzug backhand ins weite Eck. Klasse Aktion des Centers. Die letzte Aktion der Partie gehörte den in orange-schwarz spielenden Pumas. Nach einer Strafe gegen Nietlisbach gingen sie volles Risiko ein und ersetzten ihren Torhüter durch einen sechsten Feldspieler. Doch auch hier hielt die gelbe Defensive stand und überstand die Unterzahl. Dennoch folgte in den letzten Minuten, wie schon im letzten Spiel gegen Wetzikon ein letzter Gegentreffer zum 7:5 Schlussresultat.
Mit dem Sieg zieht die Equipe vom oberen Zürichsee an den Pumas vorbei und liegt neu auf dem vierten Zwischenrang. Die Herren II feierten ihre Leistung mit einem kräftigen «Leue».
Bericht: Dino Wolfisberg