Nach der wenig berauschenden Leistung am Samstag war die Vorgabe von Trainer Gahlert für den Sonntag klar: „Wir müssen von der ersten Sekunde an wie ein Leader auftreten!“ Dies setzten die Flames gleich in die Tat um und erarbeiteten sich in den ersten vier Minuten durch Dürr, Bernet und Pulliainen drei hochkarätige Chancen. Ein Torerfolg resultierte daraus jedoch nicht.
Auf der anderen Seite versuchte es Luzern in der Startphase mit aggressivem Forechecking und kam so auch zu Chancen, weshalb sich für die 73 Zuschauer ein recht ansehnliches Spiel entwickelte. In der 11. Minute musste Broder auf die Strafbank, was dem Heimteam eine Überzahlsituation bescherte, welche es durch Jeffrey ausnutzen konnte. Die Antwort der Flames folgte allerdings postwendend: Bernet wurde schön freigespielt und erwischte Graf zwischen den Beinen. Als beide Teams fast schon mit dem Unentschieden zur Pause rechneten, kam Luzern nach einem Foul von Pulliainen zu einem Penalty, welchen Piittisjärvi souverän verwandelte.
Das Mitteldrittel startete mit aktiven St. Gallern, welche sichtlich bemüht waren, den Ausgleich zu erzielen. Dies gelang allerdings trotz ansprechenden Möglichkeiten nicht, und so schlug es hinten ein: Uotila, welcher die Saison noch in Jona begonnen hatte, traf volley äusserst glücklich zum 3:1. Während Jona-Uznach im Abschluss weiter sündigte, was nicht zuletzt am starken Graf lag, zeigte sich Unihockey Luzern äusserst effizient: Umikers Schuss passte haargenau zum 4:1 in der 29. Minute. Fast exakt bei Spielhälfte wurden die Gäste für ihren Aufwand durch das 4:2 von Künzli belohnt. Kurz darauf erhielten sie gar die Chance, in Überzahl zum Anschlusstreffer zu kommen. Das Powerplay verdiente jedoch seinen Namen nicht, gefühlt war Luzern länger in Ballbesitz als die Flames. Kaum waren die Hausherren wieder komplett, kam es zu einem folgenschweren Missverständnis zwischen Goalie Wyss und Gmür, welches Uotila zum 5:2 ausnutzte. Die Flames erhöhten daraufhin den Druck noch einmal. Es war spürbar, dass sie nicht mit drei Toren Rückstand ins letzte Drittel starten wollten. Dieses Unterfangen gelang: Broder überwand Graf mit einem wuchtigen Schuss in der 37. Minute.
Grosse Moral gezeigt
Die Flames setzten im Schlussdrittel ihre Aufholjagd mit dem Anschlusstreffer von Swoboda fort. Der Treffer war nicht gerade sehenswert, aber das dürfte dem Schützen egal gewesen sein. In der 48. Minute dann das zweite Powerplay für Luzern, nachdem Jud den Ball mit der Hand spielte. Das Überzahlspiel war erneut erfolgreich: Uotila kam zu seinem dritten persönlichen Treffer. Luzern hatte in der Folge seine beste Phase des Spiels und suchte die Vorentscheidung, fand aber keinen Weg an Wyss vorbei. Die Flames ihrerseits versuchten, den erneuten Anschlusstreffer zu schaffen, was Swoboda in der 56. Minute auch gelang. Es wurde noch einmal richtig spannend in Meggen, erst recht, als Nieminen auf die Strafbank musste. Die Flames überzeugten im Powerplay erneut nicht, profitierten aber davon, dass Luzern tatsächlich noch eine Strafe holte. Nach nur gerade 15 Sekunden mit 5 gegen 3 netzte wiederum Swoboda ein. Somit kam es zur Verlängerung, welche die Flames noch in Überzahl beginnen konnten. Kaum kam aber Blum von der Strafbank, hatte er die goldene Chance zur Entscheidung, brachte den Ball aber nicht im leeren Tor unter. So ging das Spiel weiter, und viel passierte nicht mehr, bis Swoboda für Reklamieren auf die Strafbank musste. Das Boxplay der Flames hielt diesmal dicht, und so kam es zum Penaltyschiessen. Dieses war an Spannung kaum zu überbieten. Bei Luzern traf mit Jeffrey gleich der erste Schütze, die nächsten vier scheiterten allerdings an Wyss. Bei den Flames verschossen die ersten vier, Köpfli traf jedoch als fünfter Schütze. Danach ging es immer hin und her, ehe Pulliainen als insgesamt 20. Schütze den entscheidenden Penalty verwertete.
„Der Sieg heute war eine grosse Teamleistung“, meinte der verletzte Flames-Stürmer Benjamin Jud nach dem Spiel. Die Flames bauen damit ihre Siegesserie auf vier Spiele aus und bleiben an der Tabellenspitze. Zum letzten Spiel des Jahres empfangen die Jona-Uznach Flames Bassersdorf-Nürensdorf am 23. Dezember um 18 Uhr im Grünfeld.
Unihockey Luzern - Jona-Uznach Flames 6:7 n.P. (2:1, 3:2, 1:3, 0:0)
Sporthalle Hofmatt 3, Meggen. 72 Zuschauer. SR Gasser/Por.
Tore: 12. J. Jeffrey (M. Nieminen) 1:0. 13. M. Bernet (T. Pulliainen) 1:1. 20. M. Piittisjärvi (Penalty) 2:1. 25. J. Uotila (M. Nieminen) 3:1. 29. L. Umiker (E. Gerber) 4:1. 30. P. Künzli 4:2. 35. J. Uotila (M. Piittisjärvi) 5:2. 37. J. Broder (T. Pulliainen) 5:3. 44. I. Swoboda 5:4. 48. J. Uotila (M. Nieminen) 6:4. 56. I. Swoboda 6:5. 59. I. Swoboda (T. Pulliainen) 6:6.
Penaltyschiessen: J. Jeffrey trifft 1:0. P. Künzli verschiesst. M. Piittisjärvi verschiesst. K. Rautio verschiesst. J. Uotila verschiesst. T. Pulliainen verschiesst. M. Nieminen verschiesst. H. Mattsson verschiesst. L. Huber verschiesst. P. Köpfli trifft 1:1. M. Piittisjärvi trifft 2:1. K. Rautio trifft 2:2. J. Jeffrey trifft 3:2. P. Künzli trifft 3:3. M. Nieminen verschiesst. P. Köpfli verschiesst. J. Uotila verschiesst. H. Mattsson verschiesst. L. Huber verschiesst. T. Pulliainen trifft 3:4.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Unihockey Luzern. 3mal 2 Minuten gegen Jona-Uznach Flames.
Flames: Wyss; Pulliainen, Rautio; Künzli, Köpfli; Gmür, Schläpfer; Bernet, Broder, Dürr; Mattsson, Swoboda, Jud; Jenny, Muggli, Guyer; Schläppi, Kruse, Broger, Stadler, Helbling.
Luzern: Graf; Wagner, Nieminen, Jeffrey, Fischer, Schmid, Sievi, Brönnimann, Blum, Uotila, Lingg, Bolliger, Gerber, Huber, Rutschmann, Umiker, Ulmer, Wernli, Emmenegger, Gilli, Piittisjärvi.
Bemerkungen: Flames ohne Grossholz, Tschopp, B. Jud (alle verletzt). 67:05 Time-Out Luzern.