Mit dem Heimspiel gegen Zürisee Unihockey am 14. September beginnt für das 1. Liga-Herrenteam der Jona-Uznach Flames die neue Meisterschaft. Das Gros des Kaders ist zusammengeblieben. Trainer Andreas Gahlert erwartet denn auch ein ähnliches Abschneiden wie in der letzten Saison, auch wenn die 1. Liga-Gruppe diesmal etwas anders zusammengesetzt ist.
Region
Der Trainer des Flames-Fanionteams zeigte sich ja bereits mit der vergangenen Saison zufrieden, als man den Aufstieg in die NLB nur knapp verpasste. Sogar sehr zufrieden ist er nun mit der bisherigen Vorbereitung auf die neue Saison. Die 1. Liga-Gruppe sieht heuer ein wenig anders aus. Gahlert kümmert dies jedoch kaum, wie er sagt. «Wir müssen in erster Linie auf uns selbst schauen und die anderen Teams reagieren lassen.» Trotzdem freut er sich auf die verschiedenen Derbys, welche die neue Spielzeit bringt: «Die Partien gegen Zürisee Unihockey, Aufsteiger UHC Laupen sowie NLB-Absteiger Pfannenstiel Egg werden sicher speziell, sind aber auch praktisch, weil wir keine lange Anreise haben». Zufrieden ist Andreas Gahlert vor allem damit, dass er ein intaktes Team zusammenhat, in dem eine gute Stimmung herrscht. «Und die Spieler haben Freude am Trainieren, das macht vieles einfacher.»
Gute Mischung
Das Gros des letztjährigen Kaders steht Gahlert auch in der nächsten Saison wieder zur Verfügung. Nicht mehr dabei sind Pascal Guyer, Patrick Muggli, Manuel Broger sowie der Finne Temu Pulliainen und der Schwede Kasper Jeremias. Neu zum Team gestossen sind Tim Gmünder, der von der U21 von Uster zu den Flames zurückgekehrt ist, sowie die eigenen Junioren Phillip Achermann, Jan Brupbacher, Silvan Rüegg und Patrick Brünn. Zudem sollen zwei neue Finnen die Reihen der Flames entscheidend verstärken. Einer der beiden Neulinge ist Juha-Pekka Kuittinen, der vom B-Ligisten Floorball Fribourg nach Jona gewechselt hat. Er ist universell einsetzbar und bringt viel Routine mit. «Juha-Pekka ist läuferisch stark und ein absoluter Teamplayer. Und ich kann ihn auf verschiedenen Positionen einsetzen, was dem Kader mehr Breite verleiht», beschreibt Gahlert den Finnen. Auch Tuomas Savukoski, der zweite neue Finne, bringt bereits reiche Erfahrung mit und wird dem Team damit sicher weiterhelfen können. Gahlert beschreibt ihn als «abschlussstarken Vollblutstürmer, der sehr schnell und mit einer ausgereiften Technik ausgestattet ist». Savukoski sei ein Stürmer, der in einer Partie den Unterschied ausmachen könne. Der Kader habe nochmals an Erfahrung und Qualität gewonnen, urteilt der Trainer. «Wir haben eine gute Mischung.»
«Playoff-Final» ist wieder möglich
Andreas Gahlert denkt, dass dank der erwähnten Voraussetzungen wieder eine Top-Saison möglich sein könnte. «Das Erreichen des Playoff-Finals ist auch diesmal wieder möglich.» Voraussetzung dazu ist aber natürlich ein guter Start in die Meisterschaft, «dann ist alles machbar». Gahlert denkt sogar noch ein wenig weiter: «Es wäre schön, wenn die Flames einer nationalen Liga angehören würde, wenn die Flames-Arena dereinst realisiert worden ist. Ein Verein unserer Grösse muss langfristig nach oben schauen. Dann gelingt es uns auch, abgewanderte Talente wieder zurückzuholen.»
Cup-Klassiker am 15. September
Am Tag nach Meisterschaftsbeginn, am 15. September, steht für die Jona-Uznach Flames ein spezielles Spiel auf dem Programm. Im Rahmen des Sechzehntelfinals des Schweizer Cups empfängt das 1. Liga-Team um 20 Uhr in der Rapperswiler Grünfeldhalle den NLA-Verein UHC Uster. Speziell ist die Partie nicht nur durch die Affiche, dass sich ein Unterklassiger mit hohen Favoriten misst und diesen nur zu gerne ein Bein stellen möchte. Vielmehr verbindet die beiden Vereine einiges. So steht mit Christoph Tschopp ein Mann zwischen den Pfosten der Flames, der vor wenigen Jahren noch als Goalie in Uster agierte. Zudem haben auch Trainer Andreas Gahlert und der Finne Keni Rautio einst gemeinsam für Uster gespielt. Umgekehrt hat ein halbes Dutzend Ustermer eine Vergangenheit bei den Jona-Uznach Flames, darunter auch die Söhne der Flames-Vorstandsmitglieder Mike Zimmermann und Markus Thalmann. Flames-Präsident Zimmermann bezeichnet die Cuppartie denn auch als sehr speziell.
Wie gross ist Ihre Vorfreude auf das Cupspiel gegen Uster?
Sehr gross! Sicherlich ein Saison-Highlight. Für mich als Flames-Präsident eine spezielle Affiche, zumal mein Sohn Ramon und weitere ehemalige Flames-Junioren im Fanionteam des UHC Uster spielen. Kommt hinzu, dass ehemalige Uster-Akteure heute bei den Flames im Einsatz sind.
Was dürfen die Zuschauerinnen und Zuschauer in der Grünfeldhalle erwarten?
Ein hoffentlich faires und spannendes Cupspiel. Auch gehe ich davon aus, dass die Halle aufgrund der besonderen Ausgangslage ein bisschen gefüllt sein wird (kommt auch noch darauf an, wie die beiden Teams am Vorabend im ersten Meisterschaftsspiel abschneiden).
Welche Chancen geben Sie den Flames, und weshalb?
Jedes Spiel beginnt bei 0:0 und der Cup kennt eigene Gesetze. Egal in welcher Sportart, im Cup sind schon viele Favoriten gegen Unterklassige gestolpert. Beispiele gibt es zuhauf. Je nach Spielverlauf liegt sicher eine Überraschung drin. Aber nur dann, wenn alle Spieler eine 110%ige Leistung abrufen können und unser Goalie einen super Tag erwischt. Positiv denken, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Bei Uster spielt Ihr Sohn Ramon: Inwiefern ist das für Sie eine spezielle Situation?
Sie ist sogar sehr speziell. Ich werde an diesem Abend zwei Herzen in der Brust haben. Als Vater drücke ich natürlich Ramon die Daumen, damit er ein gutes Spiel macht und Erfolg hat. Als Vereinspräsident sähe ich natürlich liebend gerne einen Sieg der Flames. So oder so werde ich nach dem Spiel mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus der Halle laufen.
Ist das Cupspiel bei euch zu Hause ein Thema, zum Beispiel am Mittagstisch oder so?
Am Mittag bin ich nicht zu Hause, und am Abend ist Ramon vier Mal pro Woche im Training. Deshalb kommen wir fast nicht dazu, über das Spiel zu sprechen. Innerhalb der Familie ist das Spiel aber sehr wohl ein Thema. Wenn Uster gegen die Flames verlieren würde, hätte Ramon in der Familie sicher einen schweren Stand respektive müsste sich sicherlich einiges anhören lassen.
Wie gross ist die Vorfreude auf das Cupspiel gegen die Flames?
Die Vorfreude ist natürlich sehr gross. Nach dem langen Sommertraining freue ich mich auf jedes Spiel, das ansteht. Gleich zu Beginn der Saison im Cup auf die Flames zu treffen, ist natürlich etwas Spezielles.
Auf was für ein Spiel machen Sie sich als Oberklassige gefasst?
Ich erwarte ein kämpferisches Flames-Team, das alles daran setzen wird, uns zu ärgern. Mit den eigenen Zuschauern im Rücken werden sie wohl versuchen, uns ein Bein zu stellen. Mit der erfolgreichen letzten Saison, bei der letztendlich nur wenig zum Aufstieg gefehlt hatte, haben die Flames gezeigt, dass sie gutes Unihockey spielen können. Ich denke, es wird ein eng umkämpftes Spiel, bei dem einander wenig geschenkt wird. Wir werden uns darauf konzentrieren, im Spiel ohne Ball möglichst wenig zuzulassen und im Spiel mit Ball druckvoll und mit viel Zug aufs Tor agieren zu können. Siegreich aus der Partie gehen wird die Mannschaft, welche schlussendlich mindestens ein Tor mehr schiesst als der Gegner.
Bei den Flames ist Ihr Vater Mike Präsident, und Sie haben bei den Flames-Junioren gespielt. Wie speziell ist es nun für Sie, mit Uster bei den Flames zu spielen?
Durch das Präsidium meines Vaters ist die Situation schon speziell, kriege ich so schon das Eine oder Andere über den Verein mit. Zudem habe ich nicht weniger als zehn Saisons, von der Unihockeyschule bis zu den U18-Junioren, bei den Flames gespielt. Nun wieder einmal im Grünfeld ein Spiel bestreiten zu dürfen, wo ich als kleiner Junge unzählige Stunden verbracht hatte, und die vielen bekannten Gesichter auf der gegnerischen Seite machen diese Partie zu etwas Besonderem für mich.
Sprechen Sie mit Ihrem Vater im Vorfeld über das Spiel, oder eher nicht?
Unihockey ist unserer Familie ein Dauerthema, und es wird oft über die bevorstehenden Spiele aller Familienmitglieder diskutiert. Als klar war, dass ein Duell zwischen den Flames und Uster möglich ist, wurde natürlich zu Hause darüber gesprochen. Jetzt so kurz vor dem Spiel werden natürlich einige Sprüche und Sticheleien mehr ausgeteilt als sonst. Aber schlussendlich freuen wir uns beide auf die Partie und hoffen, dass die eigenen Farben gewinnen.
Von Pascal Spalinger